ISLAMKUNDE IN NORDRHEIN-WESTFALEN: MITTEL ZUR INTEGRATION ODER QUELLE DER UNEINIGKEIT?

Open Access
- Author:
- Collins, Erin M
- Area of Honors:
- German
- Degree:
- Bachelor of Arts
- Document Type:
- Thesis
- Thesis Supervisors:
- Dr. Martina Kolb, Thesis Supervisor
Dr. Martina Kolb, Thesis Supervisor - Keywords:
- integration
Muslim minority
Germany
religious instruction
education - Abstract:
- Religionsunterricht ist in den deutschen staatlichen Schulen ein ordentliches Lehrfach (Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland VII, 3). Religionsunterricht wird an Schulen in Nordrhein-Westfalen erteilt, wo mindestens 12 Schüler der entsprechenden Konfession angehören (Schulgesetz NRW III, 31, 1). Muslime, die in Deutschland leben, werden bis jetzt nicht als eine Religionsgemeinschaft im Sinne des Grundgesetzes anerkannt. Deswegen haben sie nicht das Recht auf Religionsunterricht, wobei die türkisch-alevitische Minderheit eine wichtige Ausnahme darstellt (Kaplan 2008). Im Jahr 1999 hat Nordrhein-Westfalen den Schulversuch „Islamkunde“ als eine Art Übergangslösung eingeführt. Sie unterscheidet sich vom Religionsunterricht, indem sie die Grundlagen des entsprechenden Bekenntnisses auf eine sachliche, anstatt auf konfessionelle Weise vermittelt (Ucar 2007). Die Akzeptanz dieses Übergangslehrfachs bei den Muslimen wurde mehrmals untersucht (Kiefer 2005). Im Gegensatz zu diesen Untersuchungen versucht meine Studie die folgende Frage zu beantworten: Was sind die soziologisch-politischen Ziele des Schulversuchs und werden diese Ziele erreicht? Ich habe Gespräche geführt mit Politikern, Beamten, Vertretern der Islamischen Gesellschaften und der Kirchen, mit Schulleitern und Lehrern an zwei Schulen, welche an dem Schulversuch teilgenommen haben, und an einer Schule, die nicht teilnahm. Ich habe Fragebögen an muslimische und nicht-muslimische Viertklässler, die diese Schulen besuchten, und ihre Eltern verteilt. Die Absicht dieser Studie ist es die verschiedenen Erwartungen, die Gesellschaftsmitglieder zu diesem Schulversuch haben, und wie diese Erwartungen die Akzeptanz des Schulversuchs beeinflussen hervorzuheben. Die Ergebnisse dieser Studie werden eine besser informierte, öffentliche Diskussion dieses kontroversen Themas fördern.